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Die eigene Hobbywerkstatt – Tipps für die optimale Einrichtung

Porträt eines selbstbewussten jungen Holzarbeiters, der in seiner Werkstatt neben einer Holzbank steht

Hobbywerkstatt einrichten – die Ausstattung gehört dazu
Foto: mavo / shutterstock.com

Ob Innenausbau, Möbelbau oder Reparaturen, die meisten Arbeiten im Haus sind nicht schwer und können mit etwas handwerklichem Geschick selbst vorgenommen werden. Heimwerken erfreut sich daher einer immer größeren Beliebtheit. Und es gibt wohl kaum einen Heimwerker, der nicht von einer gut ausgestatteten Hobbywerkstatt träumt. In diesem Ratgeber erfahren Heimwerker alles, worauf bei der Einrichtung einer Hobbywerkstatt geachtet werden sollte.

Der richtige Raum für die Hobbywerkstatt

Bevor eine Werkstatt eingerichtet werden kann, muss überlegt werden, wo die Werkstatt ihren Platz findet. Mögliche Räume für eine Hobbywerkstatt sind

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  • Keller
  • Garage
  • Dachboden
  • Gartenhaus

Die beiden letztgenannten, der Dachboden und ein Gartenhaus, eignen sich jedoch aus verschiedenen Gründen nur bedingt für die Einrichtung einer Hobbywerkstatt. Bei einem Dachboden können wegen der Dachschrägen praktisch keine höheren Schränke für Werkzeuge aufgestellt oder Hängeschränke aufgehängt werden. Bei einem Gartenhaus ist zwar nach oben hin meist genügend Platz für große Schränke, aber schwere Werkzeughängeschränke oder Regale können nicht sicher aufgehängt werden, da die Wände eines Gartenhauses kaum belastet werden können.

Für eine Hobbywerkstatt besser geeignet sind daher eine Garage oder ein ausreichend großer Kellerraum. Eine Garage hat den Vorteil, das durch das große Tor Materialien einfach hinein und fertige Werkstücke wieder hinaus getragen werden können. Wichtig ist, dass die Garage isoliert und in der kalten Jahreszeit optimalerweise auch beheizt ist. Ein Kellerraum, der als Hobbywerkstatt eingerichtet wird, sollten trocken sein. In einem feuchten Keller rosten die darin aufbewahrten Werkzeuge sonst sehr schnell.

Wie viel Platz wird benötigt?

Der Platz für eine Hobbywerkstatt sollte nicht zu knapp bemessen werden. Eine kleine Werkbank beansprucht bereits einen Platz von Rund 1,2 x 0,6 Meter zuzüglich ausreichend Platz davor zum Arbeiten. Hinzu kommen Schränke und Regale für das Werkzeug und gegebenenfalls Abstellplätze für Maschinen. Zudem sollte genügend Platz vorhanden sein, um längere Werkstücke bearbeiten zu können. Für eine Hobbywerkstatt ist eine Größe von mindestens 8 bis etwa 12 Quadratmeter empfehlenswert. Je mehr Platz zur Verfügung steht, umso besser.

Die Einrichtung der Werkstatt

Wer schon einmal eine professionelle Werkstatt von innen gesehen hat, der weiß, dass sich darin verschiedene Einrichtungsgegenstände befinden. Nicht alles, was in einer Profiwerkstatt steht, ist jedoch für eine Hobbywerkstatt unbedingt erforderlich. Die wichtigsten Einrichtungsgegenstände für eine Hobbywerkstatt sind:

Werkbank / Hobelbank

Werkbank mit Werkzeugschrank

Werkbank mit Werkzeugschrank Foto: ©Jürgen Effner – stock.adobe.com

Zentraler und wichtigster Einrichtungsgegenstand in jeder Hobbywerkstatt ist eine Werkbank. Beim Kauf einer Werkbank sollte darauf geachtet werden, dass die Arbeitsplatte auf einem stabilen Metallgestell montiert ist. Für die Arbeitsplatte haben sich Materialien wie Buche-Multiplex oder Siebdruckplatten mit einer Dicke von mindestens 30 mm bewährt. Unter der Werkbank sollte mindestens eine Ablage für größere Elektrowerkzeuge vorhanden sein. Eine Ausschaltung mit einer Schublade und einem abschließbaren Schrank bietet Platz für verschiedene Werkzeuge und Arbeitsmaterialien.

Schränke

In einem Werkzeugschrank können Handwerkzeuge und größere Elektrowerkzeuge sowie Arbeitsmaterialien vor Staub geschützt aufbewahrt werden. Werkzeugschränke werden meist dazu verwendet, um selten benutzte Werkzeuge oder Maschine aufzubewahren. Platzsparend sind Werkzeughängeschränke, die über der Werkbank oder an einer anderen Wand in der Hobbywerkstatt aufgehängt werden können. Für die Einrichtung einer Hobbywerkstatt sind Werkzeugschränke aus Metall empfehlenswert. Metallschränke sind sehr robust und langlebig. Meist können die Türen abgeschlossen werden, sodass beispielsweise Kinder nicht ohne Aufsicht Werkzeuge herausnehmen und sich damit verletzen können.

Regale

In praktisch jeder Profi- und Hobbywerkstatt steht zumindest ein Regal oder sie ist mit einem an einer Wand aufgehängten Regal ausgestattet. In einem Regal können größere Gegenstände wie Farbeimer, eine Kettensäge und andere sperrige Werkzeuge bequem eingelagert werden. Beim Kauf eines Regals sollte unbedingt auf die Tragfähigkeit der Regalböden und des gesamten Regals geachtet werden. Empfehlenswert für eine Hobbywerkstatt sind immer Regale aus Metall. Wenn Hängeregale verwendet werden sollen, muss darauf geachtet werden, dass die Wand, an dem die Regale aufgehängt werden, entsprechend tragfähig ist.

Werkzeugwand

Eine Werkzeugwand oder Lochwand, die über der Werkbank an einer Wand befestigt wird, sollte in keiner Hobbywerkstatt fehlen. An Werkzeugwand können alle häufig benötigten Handwerkzeuge geordnet und griffbereit aufbewahrt werden. Ein weiterer Vorteil ist, dass sofort erkennbar ist, wenn ein Werkzeug nach Abschluss der Arbeiten noch nicht wieder an seinem Platz ist. Beim Kauf einer Werkzeug- oder Lochwand sollte darauf geachtet werden, dass die zum Aufhängen der Werkzeuge benötigten Haken und Schlaufen im Lieferumfang enthalten sind.

Werkstattwagen

Ein Werkstattwagen ist ein sinnvoller Einrichtungsgegenstand, wenn in der Garage häufig an Fahrzeugen gearbeitet wird. Er bietet viel Platz für häufig benötigte Handwerkzeuge und Elektrowerkzeuge. Der Werkstattwagen kann beispielsweise bei Arbeiten an einem Auto bequem von einem Arbeitsort zum nächsten geschoben werden. Dadurch erübrigen sich viele Wege zur Werkbank oder zu einem Werkzeugschrank, wenn andere Werkzeuge benötigt werden. Zudem kann die Oberseite als Arbeitsfläche und zur Ablage von Werkzeugen und Werkstücken verwendet werden

Komplettset

Werkstatteinrichtungsset

Werkstatteinrichtungs-Set Foto: ©vipman4 – stock.adobe.com

Mit einem individuell konfigurierbaren Komplettset ist die Einrichtung der Werkstatt im Handumdrehen erledigt. Der große Vorteil eines Komplettsets ist, dass die einzelnen Einrichtungsgegenstände zueinander passen und aufeinander abgestimmt sind. Je nach Platz in der Werkstatt können diese Komplettsets so zusammengestellt werden, dass der Raum optimal genutzt wird. Alle Werkzeuge und Arbeitsmaterialien finden in einem Komplettset ihrem Platz und sind immer griffbereit. Ein weiterer Vorteil eines Komplettsets für die Werkstatteinrichtung ist, dass die Rastermaße der Möbel zueinander passen. Wenn später weitere Schränke oder Regale vom gleichen Hersteller hinzugekauft werden, passen die Möbel in bestehende Lücken.

Die richtige Beleuchtung in der Werkstatt

Damit in einer Hobbywerkstatt sicher und präzise gearbeitet werden kann, ist eine gute Beleuchtung unabdingbar. Im gewerblichen Bereich ist für die Arbeitssicherheit eine Helligkeit von mindestens 230 Lumen pro Quadratmeter vorgeschrieben. Für die perfekte Ausleuchtung der Arbeitsfläche auf einer Werkbank sind Leuchten empfehlenswert, die unter einem Hängeschrank über der Werkbank oder oberhalb der Augenhöhe an einer Wand installiert werden, damit sie bei der Arbeit nicht blendet. Zusätzlich sollte mindestens eine Deckenleuchte installiert werden, die zur Ausleuchtung der gesamten Werkstatt verwendet wird. Bei Lötarbeiten oder filigranen Bastelarbeiten kann eine zusätzliche, an der Werkbank montierte Schreibtischlampe oder Arbeitsleuchte sinnvoll sein. Meist werden für eine Werkstattbeleuchtung noch Leuchtstoffröhren verwendet. Wesentlich energiesparender sind jedoch LED-Beleuchtungen. Wenn die Werkstatt häufig genutzt wird, macht sich der höhere Preis für diese Leuchtmittel schnell bezahlt.

Gute Luft in der Werkstatt

Werkstattsauger - leistungsstarke Staubsauger für Werkstatt, Haus und Garten

Werkstattsauger – leistungsstarke Staubsauger für Werkstatt, Haus und Garten Foto: ©Lucio – stock.adobe.com

Eine gute Belüftung der Hobbywerkstatt ist mindestens so wichtig wie eine gute Beleuchtung. Beim Sägen, Schleifen oder Arbeiten mit Farben und Lacken entstehen Stäube und Dämpfe, die möglichst zügig und vollständig aus der Werkstatt entfernt werden sollten. Das von Stäuben und Dämpfen ausgehende Gesundheitsrisiko sollte nicht unterschätzt werden.

Bei einer Garage ist eine gute Lüftung kein Problem. Bei einem Gartenhaus können die Tür und oft noch ein Fenster geöffnet werden, um den Raum durchzulüften. Ein Kellerraum hat dagegen meist – wenn überhaupt – nur ein kleines Fenster. Je nachdem, welche Arbeiten in der Hobbywerkstatt durchgeführt werden, sollte über den Kauf einer Abluftanlage nachgedacht werden. Insbesondere Farb- und Lösungsmitteldämpfe können mit einer solchen Anlage sofort und gründlich aus der Werkstatt geleitet werden. Bei Schleifarbeiten und beim Sägen kann ein Werkstattsauger den größten Teil des entstehenden feinen Staubes sofort absaugen.

Welche Versorgungsanschlüsse braucht man in der Hobbywerkstatt?

In einer Hobbywerkstatt sollte bei den Versorgungsanschlüssen nicht gespart werden. Mehrere 240 Volt Steckdosen und ein 400 Volt Anschluss für stärkere Maschinen sollten eingeplant und installiert werden. Ebenfalls wichtig ist ein Wasseranschluss mit einem Waschbecken. Wasser wird nicht nur zum Reinigen von Händen und Werkzeug benötigt. Werkstücke aus Metall müssen immer wieder mal gekühlt werden, beispielsweise wenn sie mit einem Winkelschleifer bearbeitet oder geschweißt wurden. Bei der Einrichtung einer Hobbywerkstatt im Keller kann gegebenenfalls auf einen eigenen Wasseranschluss verzichtet werden, wenn die Waschküche mit einem Waschbecken nebenan ist.

Die Grundausstattung an Werkzeug

Ohne das richtige Werkzeug ist eine Werkstatt natürlich nicht viel wert. Je nachdem, welche Arbeiten überwiegend durchgeführt werden sollen, wird das entsprechende Werkzeug benötigt. Eine gewisse Grundausstattung sollte jedoch in jeder Werkstatt vorhanden sein. Hierzu zählen:

Diese Auflistung enthält nur die Grundausstattung einer Werkstatt. Für Malerarbeiten, Arbeiten an Elektrogeräten oder für den Bau von Möbeln werden noch weitere Werkzeuge und Gerätschaften benötigt. Beispielsweise ein Exzenterschleifer, Handkreissäge, Tischkreissäge, Oberfräse, Tischbohrmaschine, Trennschleifer, Malerwerkzeuge und weitere. Eine empfehlenswerte Anschaffung ist auf jeden Fall ein Nass-/ Trockensauger. Der Sauger eignet sich nicht nur zum schnellen und gründlichen Reinigen der Werkstatt. Er kann auch zum Absaugen der Späne an verschiedene Elektrowerkzeuge angeschlossen werden. Die persönliche Schutzausrüstung mit Schutzbrille, Gehörschutz und Arbeitshandschuhen sollte ebenfalls nicht vergessen werden.

Die Einrichtung und Ausstattung einer Hobbywerkstatt muss nicht viel Geld kosten. Wer vorher überlegt, welche Arbeiten hauptsächlich in der Werkstatt durchgeführt werden sollen, kann die Einrichtung entsprechend seinen eigenen Bedürfnissen auswählen und seine neue Hobbywerkstatt mit den passenden Werkzeugen ausstatten. So lassen sich teure Fehlinvestitionen vermeiden und die Arbeit in der eigenen Werkstatt wird zum Vergnügen.



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